Disposition

Disposition

Was ist Disposition? (Definition)

Disposition definieren wir als die Klärung, wann etwas Benötigtes verfügbar ist.

Wir finden daher den Begriff Disposition in Medizin, Psychologie, Logistik, Produktion, im Einkauf, in der Personalplanung, aber auch in der betriebswirtschaftlichen Buchhaltung. Überall dort, wo Ressourcen jeglicher Art nach zeitlicher Verfügbarkeit betrachtet werden, kommt also der Begriff Disposition vor. 

Was ist Disposition in der Wirtschaft?

Ein ERP-System (Enterprise Ressourcen Planning) beschäftigt sich ja – wie der Name schon sagt – mit der Planung von Unternehmensressourcen, also kommen wir bei der Disposition hier regelmäßig zum Einsatz.

Eine Person, die disponiert, wird Disponent oder Disponentin genannt. Diese Disponierenden können sich bei der Planung auf die Daten der ERP-Software verlassen, vorausgesetzt immer, dass die Daten korrekt erfasst wurden.

In vielen Fällen wird der Begriff Disposition in einem Unternehmen für das Material verwendet. Seltener auch für Mitarbeiter bei der Personalplanung oder Schichtplanung. Angesichts dessen gehe ich hier stärker auf die Planung von Material ein, welches zur Produktion disponiert werden muss oder welches rechtzeitig beschafft werden muss, um es weiterzuverkaufen.

Bei der Entscheidung, wann etwas benötigt wird, kann eine ERP-Software optimal helfen. Natürlich muss vorher festgelegt werden, welches Material oder welche Artikel in welcher Menge benötigt wird, um etwas zu fertigen oder zu verkaufen. Die Disposition gibt also den verantwortlichen Mitarbeitern durch entsprechende Vorausplanung die Möglichkeit rechtzeitig zu reagieren, anstelle durch Improvisation höhere Kosten und Unzufriedenheit zu produzieren.

Wann beginnt eine Disposition?

Das betriebliche Dispositionieren ist ein kontinuierlicher Prozess, denn je nach Kundenaufträgen erhöhen sich auch die benötigten Teile. Dennoch kann man zur Erklärung sagen: Ein Auftrag eines Kunden führt zu einem Bedarf an Ressource. Für das Material bedeutet das, wir müssen zum richtigen Zeitpunkt das richtige Material disponieren. Die Disposition des benötigten Materials erreicht ein ERP-System durch einen sogenannten MRP-Lauf (Material Ressource Planning). Hierbei wird je nach Auftrag ermittelt, zu welchem Zeitpunkt das Material beschafft werden muss. Moderne MRP-Routinen (MRP-II, III …) berücksichtigen über die Stücklisten – also über die Anordnung aller verwendeten Materialien – alle für den Kundenauftrag notwendigen Komponenten.

Zugleich können gemeinsame Planungen für verschiedene Aufträge zu Entlastungen im Einkauf führen, bessere Einkaufskonditionen ermöglichen und Transportkosten verringern. Es wird also für verschiedene Kundenaufträge gemeinsam disponiert, um dann später die Komponenten auf die einzelnen Aufträge wieder zu verteilen. Ziel des ERP-Systems ist es, hier dem Disponenten oder dem Einkäufer Hilfe bei der Entscheidung zu geben, an welcher Stelle es sinnvoll ist, Material auftragsübergreifend zu disponieren. Unsere Software regelt das mit einer zeitlich strukturierten Bestellvorschlagsliste, bei der zusätzlich zu erkennen ist, aufgrund welcher Kundenaufträge der Bedarf entstanden ist.

Disposition mit einem ERP System

Beispiel für eine Disposition in einem ERP System, welches Vorschläge für den Einkauf über die Disposition erstellt hat.

Was geschieht nach der Disposition?

Die Informationen aus der Disposition stehen an vielen Stellen in der Software zur Verfügung. Die zuständigen Mitarbeiter können die entstandene Dispositionstabelle verwenden, um vorhandene Kundenaufträge zu planen, Bestellvorschläge für die Warendisposition zu erstellen oder Produktionsaufträge aus den Produktionsvorschlägen zu generieren. Ebenso kann nun eine Prognose über langfristige Bedarfe in der Materialwirtschaft effizient geplant werden.

Auch in der Produktionsplanung gibt es einen starken Zusammenhang zur Disposition. Hier müssen wir zusätzlich zur Verfügbarkeit von Artikeln, Werkstoffen und anderen Hilfsstoffen sicherstellen, dass zum richtigen Zeitpunkt auch die Mitarbeiter, Maschinen, Anlagen und auch Werkzeuge zur Verfügung stehen. Diese Einteilung findet bei der Produktionsplanung statt und wird von der Disposition, aber auch von der Planung anderer betrieblicher Ressourcen abhängig gemacht.

Wie oft muss disponiert werden?

Das hängt davon ab, wie oft sich Bedarfe ändern und in welchen Zyklen produziert wird. Bei der Einführung eines ERP-Systems klären wir diese Frage deshalb ausgiebig. Oftmals reicht es aus, diese sehr rechenaufwendige Aufgabe einmal am Tag ablaufen zu lassen. Das System macht das im Hintergrund und berücksichtigt dabei alle Änderungen, die in der Zwischenzeit stattgefunden haben. Einige Unternehmen lassen das auch gerne gegen Mittag laufen, damit die an diesem Vormittag eingegangenen Aufträge noch berücksichtigt werden können. Der Einkauf kann dann Bestellungen, welche aus der aktuellen Disposition entstehen, noch am selben Tag erledigen.

Auch eine stündliche oder wöchentliche Disposition ist sinnvoll, je nach Unternehmensart und nach Dauer der Bestell- und Fertigungsprozesse.

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