Produktionsplanung

Produktionsplanung

Was noch vor 25 Jahren in jedem Wirtschaftslexikon PPS-System (Produktionsplanung und -steuerung) genannt wurde: eine Software, welche die Produktionsplanung und Produktionssteuerung eines Betriebes leistete, ist heute nur noch ein Teil einer meist viel komplexeren Ressourcenplanung innerhalb einer ERP-Software, die unternehmensweite Ressourcen planen kann (ERP = Enterprise Ressource Planning).

Neben der klassischen Planung und Steuerung von Produktionsprozessen werden in einem ERP-System zusätzlich auch die Ressourcen geplant, die nur indirekt mit der Produktionsplanung in Verbindung stehen.

Wir haben erkannt, dass ein produzierendes Unternehmen ein komplexes Gebilde von wechselseitigen Abhängigkeiten ist, das weit über die Produktion und Fertigungsplanung und -steuerung der Aufträge hinausreicht und deshalb am besten in seiner Gesamtheit geplant und gesteuert wird. Was nützt es, wenn die Produktion perfekt geplant ist, aber der Einkauf das Material nicht rechtzeitig beschafft; oder wenn ein Liquiditätsengpass, der nicht rechtzeitig in der Buchhaltung erkannt wird, den Einkauf komplett verhindert? Wenn Daten aus dem Supply Chain Management (SCM) oder sich plötzlich ändernde Abrufe von Kunden nicht in die Planung einfließen? Sie erkennen relativ schnell, dass es nicht allein mit Planung der Durchführung der Produktion getan ist.

Gesamtheitliche Planung

Nur Verfahren und Methoden zur Planung aller Teilaspekte, also eine Planung der Gesamtheit des Unternehmens ergibt richtig Sinn. Wer es dann noch schafft, seine Partner und Zulieferunternehmen erfolgreich in die Fertigungssteuerung einzubeziehen, ist oftmals seinen Wettbewerbern einen entscheidenden Schritt voraus.

Obschon der Begriff PPS im Jahr 2023 etwas aus der Mode gekommen sein mag, bleibt die Notwendigkeit der Steuerung und Lenkung Ihrer Produktionsprozesse selbstverständlich existent. Wir vertreten zwar die Meinung, dass die Produktionsplanung nur ein Teil einer ERP-Lösung ist, aber, wenig überraschend, in einem Fertigungsunternehmen eben einen essenziellen Teil darstellt.

Was ist PPS

Verschiedene Ansätze in verschiedenen Branchen

Gewisse Prinzipien der Produktionsplanung sind in jedem Betrieb identisch, dennoch stoßen wir bei unterschiedlichen Fertigungsunternehmen, unseren Kunden also, auf unterschiedliche Anforderungen. Meistens richten sich diese Anforderungen nach den Ressourcen-Engpässen der Unternehmen. Während vielleicht ein Maschinenbauer Engpässe im Bereich Personal, Fläche oder Materialbedarf hat, wird eine Serienfertiger-Fabrik ihre Kapazitätsplanung eher mit einer Maschinenbelegungsplanung vornehmen. Da solcherlei Unterschiede sich branchenspezifisch an vielen Stellen in einem ERP-System bemerkbar machen, haben wir bei 3S uns folglich dafür entschieden, verschiedene Branchen auch mit entsprechend konfigurierten ERP-Modulen je nach Branche (siehe → ERP-Branchenmodule) auszustatten.

Diese Parameter finden Berücksichtigung in der Produktionsplanung:

  • Maschinelle Kapazitäten / Kapazitätsplanung 
  • Mitarbeiter,
  • Fabrikplanung und Betriebstagekalender,
  • Wochenplan,
  • Schichtplanung,
  • Urlaubsplanung,
  • Losgrößenplanung,
  • Optimierungsmodelle,
  • Werkzeugplanung und Werkzeugverwaltung,
  • Materialplanung und Disposition von Bauteilen und Rohstoffen als Ergebnis eines MRP-II (Material Ressource Planning) -Laufes in der Materialwirtschaft (Mengenplanung / Materialbedarfsplanung),
  • bereits bestehende Fertigungsaufträge,
  • bereits eingelagerte Erzeugnisse, also Lagerbestände,
  • Durchlaufzeiten,
  • schon bestehende Kapazitätsauslastung und
  • Planung der Fremdarbeit. 

Sie merken schon, das ist keine einfache Sache. Es geht weit über das hinaus, was ein simples „Produktionsprogramm“ oder ältere PPS-Systeme leisten. Bei Letzteren werden meist nur anhand des Materialverbrauchs einer Stückliste geplant. Maximal finden noch die Zeiten der Arbeitsgänge über einen bestimmten Planungszeitraum Berücksichtigung in der Produktionsplanung. Heutzutage fordert das Produktionsmanagement berechtigterweise weitaus mehr Features, um der Komplexität gerecht zu werden. 

Materialwirtschaft und Produktion – wie wirkt das zusammen?

Produktionsplanung unter Berücksichtigung von Material, Überwachung der Verfügbarkeit von benötigten Gütern

Ein Teil, ein Artikel oder eine Baugruppe, die gefertigt werden sollen, benötigen zur Fertigung vorwiegend auch Ausgangsmaterial. Dieses Material muss natürlich zum richtigen Zeitpunkt verfügbar sein.

Material

Einerseits ist es schlimm, wenn es eben nicht verfügbar ist, und die in der Ablaufplanung vorgesehene Maschine nicht laufen kann, nur weil das Material nicht zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite ist es mit hohen Kosten verbunden, wenn im Lager viel Material liegt, welches erst später benötigt wird (Kapitalbindung).

Lagerfläche

Nicht nur das Material, welches unnötig Kapital bindet, sondern auch die Lagerflächen kosten Geld. Zusätzlich drohen Wertverluste, Verluste durch Materialpreisschwankungen und, für die, denen das noch nicht reicht, auch noch Währungsverluste und zahlreiche andere Risiken.

Die Auflösung dieses Dilemmas leuchtet sofort ein. Einstein hat einmal gesagt:

Man soll eine Sache so einfach wie möglich machen, aber nicht einfacher.

Albert Einstein

Also: Wir benötigen das Material so spät wie möglich, aber keineswegs darf es später eintreffen. Eine solch einfache Aussage verlangt natürlich nach einem knackigen Terminus technicus: „just-in-time“.

Gerade noch rechtzeitig benötigen wir das Material. Rechtzeitig, damit unsere Maschinen nicht stillstehen und alles gemäß Reihenfolgeplanung vonstattengeht. Rechtzeitig, damit die teure Produktionstechnik nicht ungenutzt herumsteht, sondern am besten 24/7 läuft. Nicht zu früh aber, damit nicht unnötiges Kapital bis zum Zeitpunkt der Auftragsfreigabe oder Durchführung gebunden wird.

Erkennung der Machbarkeit

Eine vernünftige Produktionsplanung nähert sich dem Themenkomplex „Fertigung und Material“ hier also von beiden Seiten: Wenn das SCM oder das Qualitätsmanagement (QM) signalisiert, dass das Material nicht rechtzeitig zur Verfügung steht, wird es in der Produktionsplanung die Arbeitsgänge an den entsprechenden Arbeitsplätzen sinnvollerweise nicht vorschlagen.

Auch im entgegengesetzten Fall muss seitens des PPS gehandelt werden: Wenn die Maschine defekt ist, oder wenn sie durch einen ungeplanten Arbeitsgang, durch einen Werkzeugdefekt oder z. B. auch durch eine unerwartet hohe Durchlaufzeit des vorhergehenden Auftrags noch nicht bereit ist, muss auch das Material noch nicht geliefert werden.

Produktionsplanung unter Berücksichtigung von Mitarbeitern

Das 3S ERP plant Mitarbeiter aufgrund von Betriebstagekalendern, Wochenarbeitsplänen, Schichtplänen und auch aufgrund von Fertigkeiten (Skills).
Für bestimmte Arbeitsgänge können also diese geforderten Kenntnisse definiert werden, damit auch dementsprechend die richtigen Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Deshalb müssen auch Urlaub, Krankheit, Berufsschule, Weiterbildungen, Feiertage und andere Ereignisse geplant werden.

Produktionsplanung unter Berücksichtigung von Werkzeug und Betriebsmitteln

Auch hierbei kann unsere Ablaufplanung genau erkennen, ob ein Werkzeug oder ein anderes Betriebsmittel einsatzbereit ist. Unser eigenes Modul zur Werkzeugplanung hilft nicht nur dabei, Termine und Wartungen rechtzeitig einzuhalten, es kennt auch den Status eines Werkzeuges. Mehr lesen Sie dazu in der Beschreibung unseres Moduls Werkzeugverwaltung.

Wie Sie mit einer Produktionsplanung höhere Termintreue und Mengentreue erreichen

Nicht nur in den kurzfristigen Prozessen Ihrer Produktionssteuerung, sondern auch in der langfristigen Planung des Bedarfs wird bei komplexer werdenden Beschaffungswegen und -zeiten es immer wichtiger ein automatisches System zu implementieren. Ein System, welches in der Lage ist, Kundenbestellungen auch aus langfristigen Rahmenaufträgen zu berücksichtigen. Nicht nur erst dann, wenn ein Abruf ihres Kunden erfolgt, sondern auch bereits, wenn feststeht, dass die Produktion demnächst erfolgen wird. Hierzu verwenden wir bei 3S langfristige Planaufträge, welche über die Disposition auch schon Auswirkungen auf die Produktionsplanung und -steuerung haben können.

Hierdurch schaffen es 3S-Kunden immer öfter, zur richtigen Zeit den richtigen Bestand (bei Bedarf sogar mit verschiedenen Varianten) zur Erfüllung von Abrufen und Aufträgen kurzfristig bereitzustellen.

Was ist der Unterschied von Grob- und Feinplanung in der Produktion?

Grobplanung

ERP-Systeme planen oft mit der Grobplanung. Diese Planung aller herzustellender Produkte resultiert direkt aus den Bedarfen von Kundenaufträgen und wird über den MRP Lauf errechnet. Ressourcen werden mit Vorwärts-, Rückwärts- oder Mittelpunktsterminierung unter Berücksichtigung von Losgrößen zeitlich so eingeplant, dass die Arbeitsgänge aus den Stücklisten die Maschinen oder Maschinengruppen entsprechend belegen. Natürlich werden dabei die Kapazitäten der Arbeitsplätze und andere Ressourcen wie Werkzeuge, Betriebsmittel etc. der Stücklisten berücksichtigt. 

Feinplanung

Eine Feinplanung wird dann anschließend – meist durch einen Produktionsleiter – durchgeführt. Dieser weiß von der Machbarkeit auf bestimmten Maschinen, mit bestimmten Werkzeugen oftmals mehr, als wir unseren ERP-Systemen beibringen können. Auch strategische Hinweise aus Vertrieb, Einkauf, Qualitätsmanagement oder der Geschäftsleitung können dazu führen, dass in den Prozessen Veränderungen innerhalb der Produktionsplanung und -steuerung stattfinden müssen. Andere Maschinen werden belegt als geplant, andere Mitarbeiter kommen zum Einsatz, mehr Rüstzeiten werden bewusst in Kauf genommen, weil ein Kunde Vorrang haben muss oder es wird einfach die zu produzierende Menge geändert. 

Aus den hiermit geplanten und resultierenden Produktionsabläufen der Feinplanung können nun die Produktionsaufträge eingelastet werden. Menge, Termin, Mitarbeiter, Werkzeug, Betriebsmittel usw. können nur gefertigt werden oder werden an unser BDE-System übergeben. 

Wann Sie beim Thema Produktionsplanung das 3S ERP-System verwenden sollten

Unser 3S ERP-System richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Es ist dafür gemacht, nicht nur in Produktionsabläufen so flexibel zu sein, dass KMU-Unternehmen ihren größten Vorteil behalten und sogar ausbauen können. Entscheidend ist dabei: Ihre Flexibilität. Genau diesen Wettbewerbsvorteil wollen wir in Ihrem Unternehmen stärken. Unser ERP-System ist dafür nicht nur in der Produktion bestens geeignet. 

Alle Bereiche einer Firma müssen permanent miteinander reden. Natürlich auch — „Just-in-Time“. Unsere ERP-Software verbindet alle Firmenteile und unsere Branchenmodule sprechen genau Ihre Sprache. Deshalb würden wir auch gerne mit Ihnen sprechen.

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